Ich genoss ihn sehr, meinen Urlaub in Tampere. Sehenswürdigkeiten gab es mehr als zehn, doch diese hier haben mich besonders berührt. Die Fotos sollen euch einen ersten Eindruck geben. Mehr geht nur vor Ort, bei einem Besuch, ist klar.
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Tampere & Sehenswürdigkeiten: die top 7 aus meinem Urlaub
Mein Urlaub in Tampere war nur ein sehr kurzer. Ganze vier Tage hatte ich Zeit, um Stadt, Leute und Land kennenzulernen. Denn das hatte ich mir vorgenommen. Am fünften Tag kam ein Arbeitstag in Tampere dazwischen, an dessen Ende ich meine Heimreise wieder antreten musste. Aber die ersten vier Tage habe ich sehr genossen.
#1: Der Finlaysoninpalatsi
Der Finlaysoninpalatsi ist eine echte Sehenswürdigkeit in Tampere. Mit dem Finlayson-Palast kann man ein ehemaliges Industriellenwohnhaus besichtigen. Es gehörte dem Industriellen Alexander von Nottbeck. Der Architekt Lambert Pettersson plante und erbaute das Gebäude, das 1899 fertiggestellt wurde. Heute befindet sich im Gebäude ein Restaurant, das einen Einblick in das prachtvolle Gebäude bietet.
Ich begegnete dem Gebäude in der Mitte des Finlayson-Parks. Die stattliche Villa strahlt jedoch nicht die Größe des damaligen Besitzers aus, sondern eine anmutige und angenehme Ruhe. Diese Stimmung fängt einen ein und lädt zum Verweilen auf der Terrasse ein. Das Gebäude im Stil des Neorenaissance bietet eine höchst stimmungsvolle Kulisse für ein leckeres Mahl. Zuerst lachte mich die Rinderbrust mit Rosmarinsauce an, aber dann entschied ich mich spontan für die Tapas-Bowl, einen Gemischten Salat mit Halloum, Serranoschinken, Artischocken, Weinblattröllchen, mariniertem Spargel und etwas Zitrone. Mit 20 Euro sicher nicht der günstigste Salat meiner Urlaube, aber die Restaurantpreise sind in Finnland (insbesondere Tampere) etwas gesalzen. Der Salat hat gehalten, was Speisekarte und Ambiente versprachen. Den Preis werde ich vergessen, aber die angenehme Stunde auf der Terrasse des Finlaysoninpalatsi sicher nicht. Eine Sehenswürdigkeit, die man aufsuchen sollte!
Adresse der Sehenswürdigkeit 'Finlayson Palast'
#2: Der Näsinneula Aussichtsturm
Was macht einen 120 Meter hohen Aussichtsturm so spannend? Wer schon mal auf den Eiffelturm hochgefahren ist, der wird sicher über 120m lächeln. Doch hoch droben auf dem Näsinneula Aussichtsturm findet man gleich mehrere „Sehenswürdigkeiten“, die den Besuch mehr als rechtfertigen.
- Der Ausblick auf den See Pyhäjärvi im Norden von Tampere.
Erst der Blick aus der Höhe lässt die Weite des Gewässers spüren, während man am Boden denkt, dass am Horizont schon alles zu Ende ist. - Des Drehrestaurant auf 120m Höhe.
Das Ravintola Näsinneula (zu Deutsch „Restaurant Näsinneula“) dreht sich nämlich um die eigene Achse. Auf diese Weise kann man das Leckere mit dem Erlebnis des Ausblicks über die Dächer von Tampere verbinden. - Die Fahrt mit dem Fahrstuhl!
Ja, das ist kein Scherz. Steigt man am Fuß des Turms in den Fahrtsuhl ein, schließen sich die Türen und es beginnt ein Erlebnis der besonderen Art. Licht- und Sound-Effekte ließen mich in einem Star Wars Film wähnen. In die Spiegelwand des Aufzugs sind Ringe eingeblendet, die den Aufstieg des Fahrkorbs anzeigen. Gleichzeitig wird die Steighöhe in Metern sichtbar hochgezählt. - Der Blick hinab auf den Freizeitpark Särkänniemi direkt am See Näsijärvi
Wer den Besuch des Aussichtsturms Näsinneula vor dem Besuch des Freizeitparks Särkänniemi absolviert, kann sich auf letzteren mehr freuen. Ich jedenfalls genoss den Anblick aller Attraktionen aus luftiger Höhe sehr.
Der Eintritt für diese Sehenswürdigkeit: 7,50 Euro für Erwachsene.
Adresse der Sehenswürdigkeit 'Näsinneula'
#3: Der Freizeitpark Särkänniemi
Wer steile Achterbahnen nicht mag, der sollte wegbleiben! Gefühlt 50 Meter senkrecht runter geht es in der einen Achterbahn. Wer es mag, für den ist es ein Must-See. Doch es gibt noch mehr zu sehen und zu fahren: 30 Fahrgeschäfte für jeden Geschmack. Auf dem Foto oben habe ich die Mörder-Achterbahn mit einem roten Pfeil markiert. Im Volksmund wird er übrigens Särkkis oder Särkkä genannt.
Eintritt: 49 Euro für Erwachsene, die sich nach meiner Meinung lohnen. Bei meinem Besuch in Tampere hatte man nahezu keine Wartezeiten. Das heißt: den ganzen Tag fast pausenlose Fahrten.
Adresse der Sehenswürdigkeit 'Freizeitpark Särkänniemi'
#4: Tallipiha Stable Yards in Tampere
Der Tallipihan Suklaapuoti Chocolate Shop ist ein ganz gefährliches Pflaster. Einmal betreten lässt einen das Schokoladengeschäft nicht mehr los. Es sei denn, man investiert einen gehörige Portion der Reisekasse in herrlichste Leckereien. Die Fülle und der Duft der ausgesuchten Schokoladen, Tees und der Spezereien fingen mich sofort ein und ich konnte mich nur unter Mühen wieder loseisen, nachdem ich wohl eine halbe Stunde darin mit offenem Mund zugebracht hatte. Die Fotos sind nur eine Andeutung meines Erlebnisses.
Nebenbei: links und rechts des Schokoladenshops findet man auf dem Gelände der früheren Stallungen des Fabrikbesitzers Wilhelm von Nottbeck weitere Shops mit handwerklichen Produkten. Von Handtaschen über Einrichtungen für Puppenstuben findet sich so mancher Grund, die Reisekasse zu plündern und nicht über das Kofferpacken zum Rückflug nachzudenken.
Adresse der Sehenswürdigkeit 'Tallipiha Stable Yards in Tampere'
#5: Das Spionagemuseum (Spy Museum Vakoilumuseo)
Glaubt man den Betreibern, dann ist es das erste und einzige Museum seiner Art – und es ist schon eine sehr, sehr besondere Art von Museum! Abhörgeräte, Pistolen in Spazierstöcken, Giftpfeile, tödliche Kugelschreiber, Aufklappbare Münzen zum Transport von Mikrochips… James Bond hätte seine wahre Freude daran gehabt. Ja, und er ist auch mittenmang. Vom Meisterspion der Queen ist mehr als einmal die Rede. Chinesen, Japaner, Russen, Amis … sie alle kriegen ihr Fett ab, wenn deren Machenschaften aufgedeckt werden.
Eine nicht enden wollende Menge an Spionage-Equipment kann besichtigt werden. Sehr erfindungsreich sind die Herren von CIA, FBI, MI5 & Co. Wem die Doppelagenten nun mehr verraten haben und wen sie hingehalten haben, das bleibt oft verborgen. Aber die Tricks, mit denen sie gearbeitet haben, die lernen wir dort kennen. Der Besuch des Spionagemuseums war spannender als ein James-Bond-Thriller!
Die Tickets kosten 9 Euro für erwachsene Spione, 6 Euro für jugendliche Spione.
Adresse der Sehenswürdigkeit 'Das Spionagemuseum (Spy Museum Vakoilumuseo) in Tampere'
#6: Cafe & Bar KATTO
Auf dem Finlaysongelände gibt es eine ganze Reihe von sehr, sehr besuchenswerten Etablissements. Das Cafe & Bar KATTO gehört definitiv dazu. Warum?
- Weil es auf dem Dach des Finlayson-Gebäudes liegt und man von dort einen Mega-Blick über die Dächer von Tampere hat?
- Weil es mega-leckeren Kuchen und Torten feinster Art offeriert?
- Weil es einfach liebevollst dekoriert und total verträumt ist?
Den Tee habe ich vergessen zu erwähnen. Und die bezeichnend netten Finnen, die dort für das Wohl sorgen. Ich habe in ganz Tampere noch keinen un-netten Finnen erlebt. Im Gegenteil. Und dort im KATTO haben wir uns ganz besonders wohlgefühlt.
Adresse der Sehenswürdigkeit 'Cafe & Bar KATTO in Tampere'
#7: Die Kathedrale von Tampere (Tuomiokirkko)
Die Kathedrale war mir schon am ersten Tag im Hotel aufgefallen. Es war ihr ungewöhnlicher Turm, der meine Blicke auf sich zog. Ich musste einfach hin und erkunden, welches Gebäude sich wohl mit einem derlei ungewöhnlichen Turm zieren mochte. Sehr überrascht war ich, als ich bemerkte, dass es sich um die Kathedrale von Tampere handelte. Überrascht war ich auch deswegen, weil die Kirche mir als Kathedrale mit ihren 64 Metern Höhe ein wenig klein vorkam. Das gute Stück geht wohl vier bis fünf mal in den Mainzer Dom hinein. Ja, okay, das ist nicht ganz fair. Aber als Mainzer ist man da schon ein bisschen verwöhnt.
Beim Betreten der Kathedrale empfing uns Orgelspiel, das uns ob seiner musikalischen Verspieltheit sogleich einfing. Wir nahmen Platz und lauschten den manchmal davon galoppierenden Tonfolgen der Orgel, die sich dann und wann in Kapriolen überschlugen und schließlich wieder in dunklen Bässen vereinigten. Die virtuose Organistin verschwand dann und wir hatten Gelegenheit, das Innenleben der Kathedrale zu beäugen. Die Fresken von Hugo Simberg und Magnus Enckell und erst recht die farbenfrohen Motive in den Fenstern zogen nun unsere Aufmerksamkeit auf sich.
Nun haben uns mehr die künstlerischen Aspekte angesprochen. Wem die Religion viel bedeutet, der wird sicher noch länger in der Kathedrale von Tampere verweilen wie wir.